Thomas Frenk
Christian Linne
Jann-Harro PetersenThomas Frenk, Christian Linne und Jann-Harro Petersen verstärken die Bundesvertretung der FREIEN BAUERN. Das bisher fünfköpfige höchste Gremium der bäuerlichen Interessenorganisation wächst damit auf acht Landwirte, die alle aus verschiedenen Regionen Deutschlands stammen. „Wir freuen uns, dass wir drei sehr engagierte und kompetente Berufskollegen für diese Aufgabe gewinnen konnten und damit in der Spitze noch schlagkräftiger werden als bisher“, freut sich Bundessprecher Alfons Wolff, der die Erweiterung der Bundesvertretung nach Absprache mit deren weiteren Mitgliedern Marco Hintze, Peter Guhl, Ralf Ehrenberg und Georg Straller auf dem Deutschlandtreffen der FREIEN BAUERN in Ziegenhagen bekanntgab.
Hier wird kassiert: Zwischen Bauern und Verbrauchern haben sich Monopole breit gemachtDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für eine Verschärfung des Kartellrechts begrüßt. „Der durch den vereitelten Tankrabatt offen zutage getretene Machtmissbrauch der Mineralölkonzerne ist kein Einzelfall – auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft verhindern Monopole den Wettbewerb zulasten von Erzeugern und Verbrauchern“, sagte Georg Straller von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN. Von den diskutierten Instrumenten interessiere ihn weniger die Gewinnabschöpfungssteuer, entscheidend sei eine gesetzliche Grundlage zur Entflechtung marktbeherrschender Strukturen, so der 57jährige Schweinemäster aus dem bayerischen Ipflheim: „Durch Wiederherstellung von Wettbewerb lässt sich unsere heimische Landwirtschaft stabilisieren und die Inflation eindämmen.“
Nie war Dung so wertvoll wie heute - nur der Bundeslandwirtschaftsminister hats noch nicht kapiertDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben die öffentliche Beteiligung zur vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegten Verwaltungsvorschrift über die Ausweisung belasteter Gebiete nach Düngeverordnung als „Farce“ bezeichnet. „Bei Gebietsabgrenzung, Messnetz und technischen Anforderungen handelt es sich um eine hoch komplexe, in den letzten Jahren extrem kontrovers diskutierte Materie“, sagte Fokko Schumann, Landessprecher der FREIEN BAUERN Niedersachsen, der zusammen mit Jens Soeken den Vorgang bearbeitet hat: „Wenn Özdemir von über 60 beteiligten Verbänden verlangt, dass sie zu einem aus heiterem Himmel versandten 35seitigen Referentenentwurf innerhalb nur eines Tages Stellung nehmen sollen, kann niemand mehr ernsthaft glauben, dass der Minister an der Meinung der Betroffenen interessiert wäre.“ Es dränge sich vielmehr der Verdacht auf, dass die Ministerialbürokratie hier einen mit den einschlägigen Lobbyisten ausgearbeiteten Plan an der Öffentlichkeit vorbei durchpeitschen wolle, so der Landwirt aus dem ostfriesischen Berumbur.
Christian Linne (r) mit Barbara Otte-Kinast und Berufskollegen vor dem LandtagDie FREIEN BAUERN Niedersachsen haben in einem Schreiben an Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast Vorschläge gemacht, wie durch Nutzung von auf Landesebene bestehenden Spielräumen die gröbsten Fehler der europäischen Agrarpolitik (GAP) abgemildert werden können. „Wir brauchen praktikable Ausnahmen bei der Pflicht zur Bodenbedeckung, zum Fruchtwechsel und zur Behandlung der nichtproduktiven Flächen“, wünscht sich Christian Linne, Mitglied der Landesvertretung der FREIEN BAUERN, der am Dienstag mit der Ministerin über deren Inititative zur landesspezifischen Ausgestaltung der GAP gesprochen hat: „Da wir beim Bund nur zögerliche Zugeständnisse an die veränderte Versorgungslage wahrnehmen, sehen wir im Agieren der Bundesländer momentan die einzige Chance, die GAP zumindest in den Teilbereichen zu korrigieren, die besonders deutlich der guten fachlichen Praxis widersprechen.“
Ist Kritik an grüner Agrarpolitik jetzt ein Sicherheitsrisiko?Die FREIEN BAUERN haben von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl eine sofortige umfassende Aufklärung über die Verlegung der G7-Agrarministerkonferenz von Schloss Hohenheim an einen geheimen Ort gefordert. „Es kann nicht sein, dass friedlich demonstrierende Bauern dadurch in die Nähe von Terroristen gerückt werden“, sagte Politikreferent Reinhard Jung und reagierte damit auf den Polizeihinweis, die heutige Traktordemonstration habe den Ausschlag für die Sicherheitsmaßnahme gegeben. Die FREIEN BAUERN hatten gestern auf einer polizeilich genehmigten Mahnwache vor Schloss Hohenheim in Stuttgart eine Einladung an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ausgesprochen, sich auf einem nahe gelegenen Milchviehbetrieb über die Bedeutung der bäuerlichen Tierhaltung für die Lebensmittelversorgung zu informieren – völlig grundlos hatte der Minister sie daraufhin im SWR-Interview am Abend als „radikalen Rand“ bezeichnet. Auf der heutigen, von LSV Baden-Württemberg angemeldeten Demonstration mit 20 Traktoren hing unter anderem ein Transparent „Herr Özdemir, wir sind kein radikaler Rand“. Er könne nicht erkennen, weshalb sachlich vorgetragene Kritik an der Politik des Ministers die Sicherheit einer internationalen Konferenz beeinträchtige, so Jung: „Wir möchten Rechenschaft darüber, weshalb diese Entscheidung getroffen wurde, die nicht nur friedliche Demonstranten in ein falsches Licht rückt, sondern auch den Steuerzahler einen mindestens fünfstelligen Betrag kostet.“