Wir lehnen die Ratifizierung der Abkommen CETA und Mercosur grundsätzlich ab und befürworten einen Importstopp für genverändertes Soja aus Amerika. Wenn dadurch die Exportchancen für unsere Agrarprodukte sinken, so ist das in Kauf zu nehmen. Die wichtigste Aufgabe der deutschen Landwirtschaft ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Diese Versicherung gegen Hunger darf nicht den Exportinteressen der Industrie geopfert werden.
Wir sind für eine breite Streuung des Eigentums und viele selbständige Bauern. Deshalb wollen wir die Kappung der EU-Direktzahlungen, alternativ einen deutlichen Ausbau der Förderung der ersten Hektare. Größere Betriebe sollen sich durch Teilung anpassen können, die Eigentümer müssen aber unterschreiben, dass sie ortsansässig und nicht an weiteren antragstellenden Betrieben beteiligt sind. Für Deutsche Agrarholding, Lindhorst-Gruppe und Aldi-Stiftung darf es keinen Cent mehr geben.
Hier und da ein paar Quadratmeter Zuwachs sind geschenkt, aber wir brauchen definitiv keine neuen Wohn- und Gewerbegebiete und erst recht keine neuen Straßen. Kohle- und Kiesgruben liefern auch nur billigen Nachschub für Energie- und Rohstoffverschwendung. Deshalb fordern wir, dass der Verbrauch landwirtschaftlicher Fläche komplett eingestellt wird, statt ihn sinnloserweise mit dem Verbrauch von noch mehr landwirtschaftlicher Fläche für Naturschutz zu kompensieren.
Die im Agrarpaket vorgesehenen Einschränkungen und Verbote entbehren jeder fachlichen Grundlage und müssen verhindert werden. Wir wehren uns gegen die Unterstellung, dass ein Rückgang der Fluginsekten - wenn es ihn tatsächlich gibt - durch die heute betriebene Landwirtschaft verursacht sein soll. Die viel zitierte Krefeld-Studie beweist lediglich, dass in einem Naturschutzgebiet durch Rückzug der Landwirtschaft das Nahrungsangebot soweit reduziert wurde, dass deutlich weniger, dafür aber seltenere Insekten vorkommen.
Die Düngeverordnung 2017 enthält eine Vielzahl nutzloser praxisferner Bestimmungen und wurde auf der Grundlage von gezielt durch das Bundesumweltamt manipulierten Daten beschlossen. Sie muss daher zurückgenommen werden. Verschärfungen gegenüber der Düngeverordnung 2006 akzeptieren wir nur, soweit diese durch technisch einwandfreie Daten aus einem flächendeckenden Messstellennetz begründet sind, das zwischen landwirtschaftlichen und nicht-landwirtschaftlichen Einträgen unterscheidet, und sofern sie auf tatsächlich belastete Gebiete begrenzt bleiben.
Die einzige funktionierende Methode für Tierwohl sind viele Bauern, die sich um ihre Tiere kümmern, ganz einfach weil sie ihnen gehören. Wir wollen Massentierhaltung einschränken durch Abschaffung des Stallbauprivilegs oberhalb der verpflichtenden Umweltverträglichkeitsprüfung. Aber wir lassen uns nicht in die Produktion reinreden von scheinheiligen Tierschützern und verwirrten Veganern. Zwangstötungen und Zwangsimpfungen durch die Veterinärverwaltung lehnen wir ab.
Unter dem Deckmantel der Klimaanpassung proben multinationale Konzerne mit so genannten neuen Züchtungstechnologien eine Neuauflage der Gentechnik. Unser Eigentum an Pflanzen und Tieren sehen wir als Eckpfeiler unserer unternehmerischen Freiheit. Wir halten bereits die Nachbaugebühren für einen unzulässigen Eingriff und sind nicht bereit, über neue Sorten auch nur zu diskutieren, so lange diese uns durch Patentschutz in totale Abhängigkeit führen würden.
Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes versucht die Industrie, digitale Anwendungen in der Landwirtschaft nicht nur zu verkaufen, sondern als unverzichtbar hinzustellen. Eine effiziente Nutzung technischer Neuerungen ist für uns selbstverständlich, aber was wir auf unseren Höfen einsetzen, möchten wir frei entscheiden können. Wir wehren uns dagegen, wenn der Staat mit Fördermitteln oder gar mit Produktionsvorschriften darauf Einfluss nimmt.
Ganz abgesehen vom Imageschaden für den Berufsstand nützen staatliche Hilfesprogramme immer nur einem kleinen Teil der betroffenen Betriebe. Wer Existenznot nachweisen kann, wird gerettet, wer solide gewirtschaftet hat, geht leer aus. Bei der Mehrgefahrenversicherung stopfen sich die Versicherer die Taschen voll und von der steuerfreien Risikorücklage profitieren vor allem die, die viele Steuern zahlen. Das ist alles ungerecht. Der Staat sollte sich aus der betrieblichen Risikovorsorge raushalten.
Die beste Junglandwirteförderung ist, wenn man den jungen Leuten keine Steine in den Weg legt. Die in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg geltende Höfeordnung entlastet den Generationswechsel von übermäßigen Abfindungsansprüchen weichender Erben und stabilisiert damit die Betriebe. In allen anderen Bundesländern ist das landwirtschaftliche Erbrecht noch nicht zufriedenstellend geregelt und muss der Höfeordnung angeglichen werden.
Dass alle Milcherzeuger ihre gesamte Milch an jeweils nur eine Meierei liefern müssen, über lange Zeiträume und ohne zu wissen, was sie dafür bekommen, ist schwerste Ausbeutung. Die Vertragsverhältnisse in der Branche widersprechen zutiefst den Grundsätzen der Marktwirtschaft und gehören schnellstens beseitigt. Wir verlangen eine Verordnung, nach der jeder Milchliefervertrag künftig Angaben zu Menge, Preis und Lieferzeitraum zu enthalten hat.
Die Ausbreitung der Wölfe untergräbt die ökonomische Basis der naturnahen Weidetierhaltung und ist nackter Terror gegen die Landbevölkerung. Statt hilfloser Herdenschutz-Experimente gehört der Wolf ins Jagdrecht. Wir wollen, dass Wölfe überall da, wo Menschen und Weidetiere sind, konsequent abgeschossen werden. Nur echte Wildnis darf als Schutzgebiet ausgewiesen werden. So wird die Zahl der Wölfe und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, auf ein für unsere Betriebe erträgliches Maß reduziert.