Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben vom VW-Konzern eine Entschuldigung für dessen Verleumdung der bäuerlichen Tierhalter gefordert. „Die Spende für die Nabu-Wolfskampagne konnte man noch als missglückte Anspielung auf den Standort Wolfsburg durchgehen lassen, aber die fleischfreie Betriebskantine seit August letzten Jahres und die Anfang diesen Monats angekündigte milchfreie Bewirtung im Stadion des von VW finanzierten VfL Wolfsburg lassen ein Muster erkennen“, sagte Cord Meyer von den FREIEN BAUERN Niedersachsen: „Mit der billigen Marketing-Lüge, tierische Produkte seien pauschal klimaschädlich, betreibt der Abgas-Betrüger Volkswagen Greenwashing auf Kosten der vielen redlichen Bauernfamilien, die Nutztiere halten und unsere Bevölkerung in der Krise mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen.“
Dass der Fußballverein inzwischen zurückgerudert ist und neben dem veganen Ersatzprodukt auch wieder echte Milch anbieten will, reicht dem 56jährigen Schweinemäster aus Bötersen nicht: „Nach wie vor steht die Verleumdung im Raum und VW wirbt mit seiner fleischfreien Kantine.“ Meyer hat sich deshalb an Konzernchef Herbert Diess gewandt und einen Pressetermin vorgeschlagen, entweder auf seinem Hof oder bei einer Currywurst in der Wolfsburger Kantine: „Herr Diess sollte Zeit mitbringen, da ich nicht nur die Entschuldigung entgegenehme, sondern auch beabsichtige, ihn über die Bedeutung der bäuerlichen Tierhaltung für natürliche Stoffkreisläufe und regionale Wertschöpfung aufzuklären.“ Der Manager eines Unternehmens, das massenhaft Treibhausgase freisetze, sollte sich mit der Kohlendioxidspeicherung durch Photosynthese auseinandersetzen, um zu verstehen, weshalb die Landwirtschaft inklusive Futterbau für Tiere weitgehend klimaneutral arbeitet.
Im VW-Konzern sei vielleicht noch nicht angekommen, was für einen Schaden die fortgesetzte Verleumdung angerichtet habe, vermutet Meyer und denkt bereits über einen volkswagenfreien ländlichen Raum nach, falls Diess die Entschuldigung verweigern sollte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Mitglieder und ihre Freunde dann noch einen neuen VW kaufen werden. Und für diejenigen, die ihr Auto zuende nutzen wollen, gibt es natürlich Möglichkeiten, das Emblem unkenntlich zu machen, damit sich niemand mehr schämen muss.“ Mit ein paar Milchtüten in der Volkswagen-Arena werden sich die FREIEN BAUERN jedenfalls nicht abspeisen lassen, so Meyer.