Gewässerschutz und intensive Bewirtschaftung schließen sich nicht ausDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben die gestrige Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Greifswald begrüßt, die Landesdüngeverordnung von Mecklenburg-Vorpommern für unwirksam zu erklären. „Dieses Urteil ist absolut nachvollziehbar und sollte ein Warnsignal für diejenigen Bundesländer sein, die ihre roten Gebiete lediglich aufgrund von Verdachtsmomenten ausgewiesen haben“, sagte Jens Soeken von der Landesvertretung Niedersachsen der FREIEN BAUERN. Ein derart schwer wiegender Eingriff müsse fachlich sauber begründet sein und betroffenen Betrieben auch die Möglichkeit eröffnen, sich durch Nachweis einer bedarfsgerechten Düngung von den Auflagen zu befreien, so der 41jährige Landwirt aus dem ostfriesischen Timmel: „Die schludrige Ausweisung von roten Gebieten und pauschale Bestrafung der gesamten darin wirtschaftenden Landwirtschaft ist rechtlich haltlos, das haben wir jetzt schwarz auf weiß.“
Betriebe, die z. B. in Freiluftställe investiert haben, sollen nicht benachteiligt werdenDie FREIEN BAUERN, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe, haben an SPD, FDP und Grüne appelliert, die von der Borchert-Kommission vorgeschlagene Tierwohlsteuer nicht in einen Koalitionsvertrag aufzunehmen. „Auf die Verbraucherpreise geschlagene Abgaben sind unsozial, weil sie die Falschen belasten, Investitionsförderung für Stallbau ist unfair, weil dadurch kleine und mittlere Betriebe vom Markt gedrängt werden“, argumentiert Georg Straller von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN und fordert statt öffentlicher Programme rechtliche Rahmenbedingungen, unter denen in der Tierhaltung wieder Geld verdient werden kann.
MorgendämmerungDie FREIEN BAUERN und ihre Partner im Agrardialog (LSV Deutschland, BDM, AbL, Milchboard und LSV Original) haben sich mit Forderungen für den Koalitionsvertrag 2021-2025 an die heute erstmals tagende Verhandlungsgruppe „Landwirtschaft und Ernährung“ aus SPD, FDP und Grünen gewandt. Ziel der künftigen Bundesregierung müsse eine „von vielen ortsansässigen selbständigen Landwirten getragene Landwirtschaft“ sein, verlangen die Bauernorganisationen und erteilen Agrarkonzernen eine Absage. Direktzahlungen, Bodenrecht und Erbrecht sollen auf dieses bäuerliche Leitbild hin ausgerichtet werden. In ihrem zweiseitigen Positionspapier unterbreiten die Agrardialog-Partner eine Vielzahl von Vorschlägen, um die Stellung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette zu verbessern und dem Preisdruck durch Billigimporte entgegenzuwirken. „Es muss sich wieder lohnen, Betriebe neu zu gründen und zu bewirtschaften“ fasst Peter Guhl von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN den Anspruch der deutschen Landwirtschaft auf faire Rahmenbedingungen zusammen. Der Forderungskatalog enthält zahlreiche inhaltliche Festlegungen, unter anderem zu Lieferbeziehungen, Handelsabkommen, Flächenverbrauch, Stallneubauten, Bewirtschaftungsauflagen und Saatgutfreiheit. Guhl: „Der Kompromiss, den wir untereinander gefunden haben, sollte wegweisend für die Agrarpolitik der kommenden vier Jahre sein.“
Forderungen der Landwirtschaft an den Koalitionsvertrag 2021-2025
Gruppenfoto in RintelnDie im so genannten Agrardialog mit dem Lebensmitteleinzelhandel praktizierte Zusammenarbeit der FREIEN BAUERN mit LSV Deutschland, dem Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), MEG MilchBoard und LSV Original wird fortgesetzt und auf weitere Themen ausgedehnt. Auf einer Konferenz der Organisationen in Rinteln, an der für die FREIEN BAUERN Fokko Schumann (Landessprecher Niedersachsen) und Christian Linne (Mitglied der Landesvertretung Niedersachsen) teilnahmen, wurden dafür Rahmenbedingungen vereinbart.
Die Pflanzen auf unserem Acker gehören uns, niemandem sonstDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben sich für eine grundlegende Reform des Sortenschutzes ausgesprochen und in diesem Zusammenhang ihre Ablehnung der neuen Gentechnik bekräftigt. „Das jahrhundertealte Recht des Landwirts, aus der eigenen Ernte Saatgut zu gewinnen und nachzubauen, muss vollumfänglich wieder hergestellt werden“, verlangt Ralf Ehrenberg von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN für die neue Legislaturperiode. Gleichzeitig sollte es ein Moratorium gegen die Zulassung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen geben, damit die Landwirtschaft nicht in Abhängigkeit von wenigen Patentinhabern gerät, wünscht sich der 50jährige Ackerbauer aus dem hessischen Ziegenhagen: „Das Eigentum an Nutzpflanzen und Nutztieren ist ein Grundpfeiler unserer unternehmerischen Freiheit und darf keinesfalls weiter beschränkt werden.“