Mehr Marge durch faire Lieferbeziehungen fordert Thomas Frenk in Baden BadenDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben die Agrarministerkonferenz aufgefordert, die Stellung der landwirtschaftlichen Erzeuger in der Wertschöpfungskette zu stärken. „Wir brauchen eine Vertragspflicht mit vorab vereinbarten konkret bezifferten Mengen und Preisen, und zwar für alle Agrarprodukte, nicht nur für Milch, wo die Lieferbeziehungen besonders ausbeuterisch sind“, sagte Thomas Frenk, Landessprecher der FREIEN BAUERN Baden-Württemberg, bei einer gemeinsam mit BDM und LSV organisierten Protestaktion vor dem Kurhaus in Baden Baden. Die Überlegungen des neuen EU-Agrarkommissars Christophe Hansen für eine Vertragspflicht bei Milch sollten daher unterstützt und ausgeweitet werden, so der 47jährige Milchviehhalter aus dem badischen Nonnenweier: „ Unser Anteil an der Wertschöpfung ist vor allem deshalb so niedrig, weil in weiten Teilen der Rohstoffmärkte überhaupt kein Wettbewerb mehr stattfindet und wenige große Konzerne nachträglich und einseitig über die Preise bestimmen.“ Ein Aufbrechen dieser Machtstrukturen sei nur möglich durch die klare ordnungsrechtliche Vorgabe, Vorab-Verträge abzuschließen, argumentiert Frenk: „Wir wollen unsere Produkte wie richtige Unternehmer verkaufen und nicht einfach abliefern und auf die Gutschrift warten.“
Neben der Milch, wo die Erzeuger derzeit keinerlei Einfluss auf die Preisgestaltung haben, kritisieren die FREIEN BAUERN ebenso die Lieferbeziehungen beim Schlachtvieh. Auch hier sollte es zur Pflicht werden, vorab Mengen und Preise zu vereinbaren und auf diese Weise für beide Seiten eine Kalkulierbarkeit herzustellen, wünscht sich Frenk von den Agrarministern.