Halbzeit beim Moorprojekt der FREIEN BAUERN im niedersächsischen Timmel: „Vergangene Woche haben wir an unseren sechs Messstellen die Datenlogger ausgelesen und die technischen Messdaten aus der gesamten Vegetationsperiode an den mit der Studie beauftragten Berliner Hydrogeologen Stephan Hannappel übermittelt“, berichtet Fokko Schumann, Landessprecher der FREIEN BAUERN Niedersachsen. Am Beispiel des rund hundert Hektar großen Geländes im Niedermoor Fehntjer Tief möchte die bäuerliche Intereressenorganisation aufzeigen, wie Moorböden auf das unterschiedliche Wasserangebot im Jahresverlauf reagieren, und daraus eine Methodik entwickeln, um standortspezifisch tatsächliche Vernässungspotenziale abzuschätzen und sinnvolle Maßnahmen zum Schutz der Moorböden zu planen. Schumann: „Schon aus dem bis heute gesammelten Material lässt sich ableiten, dass am Standort keine Degeneration und damit keine CO2-Ausgasung stattfindet, welche das Klima belasten würde.“
Das untersuchte Moorgrünland wird durch den Timmeler Landwirt Jens Soeken intensiv genutzt und mindestens fünfmal im Jahr zur Gewinnung hochwertiger Grassilage gemäht. Voraussetzung für die hohen Grünlanderträge sind hohe Grundwasserstände von bis zu 30 Zentimetern unter Flur, die mithilfe der vorhandenen Gräben und Schöpfwerke trotz Frühjahrstrockenheit und spätsommerlicher Starkniederschläge über die gesamte Vegetationsperiode relativ konstant gehalten werden konnten. „Die Entwässerung unserer Moore ist vielerorts übertrieben worden, aber deswegen müssen wir die Flächen doch nicht gleich wieder fluten“, argumentiert Schumann: „Wir werden am Standort Timmel wahrscheinlich idealtypisch darstellen können, wie trocken ein Moor sein muss, um es erfolgreich zu bewirtschaften – und wie nass, damit die kohlenstoffreichen Böden dauerhaft Bestand haben. Wie so oft liegt auch beim Moorschutz das Optimum in der Mitte.“ Die Studie der FREIEN BAUERN soll 2024 veröffentlicht werden.