Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben sich zufrieden über die Auflösung der Borchert-Kommission geäußert: „Das von CDU und Bauernverband installierte so genannte Kompetenz-Netzwerk Nutztierhaltung war eine Beleidigung für alle Bäuerinnen und Bauern, die sich täglich kompetent und leidenschaftlich um ihre Tiere kümmern“, sagte Marco Hintze, stellvertretender Bundessprecher der FREIEN BAUERN. „Borchert ist gescheitert, weil er unsere überwiegend sehr gute Tierhaltung schlecht geredet und daraus einen gigantischen Investitionsbedarf errechnet hat, Özdemir ist gescheitert, weil er diese Unsummen aus dem maroden Staatshaushalt nicht zusammenkratzen konnte“, freut sich der 51jährige Rindermäster aus dem brandenburgischen Krielow. Gewinner der Diskussion seien alle bäuerlichen Tierhalter, die unbeirrt an ihrer Produktionsweise festgehalten haben, so Hintze: „Wir brauchen Vieh für natürliche Kreisläufe, regionale Wertschöpfung und Ernährungssicherheit.“
Tierhaltung in vernünftigen bäuerlichen Größenordnungen gehöre zu einem lebendigen ländlichen Raum und verändere sich auch ohne Borchert-Kommission ständig, betont Hintze: „Wir Praktiker haben das Tierwohl in unseren Ställen stetig verbessert und haben schon unsere Ideen, wie es weiter gehen soll. Dafür brauchen wir aber keine pseudowissenschaftliche und staatsdirigistische Einmischung, sondern faire Rahmenbedingungen, eine Politik gegen den Preisdruck durch Importe und Monopole.“
Die FREIEN BAUERN kritisieren vor allem, dass das jetzt aufgelöste Netzwerk Tierwohl auf technische Stallbaustandards verengt und durch die umfangreichen Umbauanforderungen viele kleine Betriebe zur Aufgabe gezwungen hätte. Auch die Nutznießer der Förderung hätten am Markt vorbei produziert und sich damit vom Staat abhängig gemacht. Hintze: „Borchert und seine Helfershelfer hatten nie ein praktisches Verständnis von Nutztierhaltung – deshalb ist es ein positives Signal für unsere Landwirtschaft, dass dieser Spuk endlich vorbei ist.“