Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben den Discounter Penny aufgefordert, nach Beendigung der Aktion „Die wahren Kosten“ in der nächsten Woche seine Preise für Lebensmittel um mindestens 20 Prozent zu senken. Die Anschlussaktion könnte man „Die wahren Absahner“ nennen und in Kooperation mit dem Bundeskartellamt durchführen, schlägt Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN vor. Laut Sektoruntersuchung des Amtes kontrollieren nämlich die vier großen Ketten Edeka, Aldi, Lidl und Rewe – wozu auch Penny gehört – mehr als drei Viertel des Lebensmitteleinzelhandels und nutzen ihre Marktmacht gnadenlos aus, kritisiert Wolff: „Mit einer zwanzigprozentigen Preissenkung könnte man schonmal die positiven Auswirkungen simulieren, die eine Entflechtung der Monopole für die gesamte Gesellschaft hätte. Mehr Wettbewerb, niedrigere Verbraucherpreise, höhere Erzeugerpreise, und auch der Handel dazwischen würde selbstverständlich nicht am Hungertuch nagen.“
Die PR-Aktion von Penny sei so gewöhnlich, dass die FREIEN BAUERN lange überlegt hätten, ob sie sich überhaupt dazu äußern wollen, so Wolff: „Dass unsere heimische Landwirtschaft angeblich Klima, Wasser und Boden belastet, hört man ja inzwischen überall und immerzu und man stumpft mit der Zeit ein bisschen ab.“ Positiv überrascht haben den 63jährigen Ackerbauern aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt allerdings viele kritische Kommentare in den Medien, die die Doppelzüngigkeit des Discounters entlarven: „Es gibt offenbar doch noch selbständig denkende Journalisten, die nicht auf jede dümmliche Propaganda reinfallen.“ Den Kunden von Penny rät Wolff, bei solchen oder ähnlichen Vorwürfen gegen die Landwirtschaft, einfach ihren Verstand zu gebrauchen und zum Beispiel zu fragen: „Warum verbringen eigentlich so viele Menschen ihre Ferien gerade in den vergifteten Agrarwüsten vom Allgäu bis Ostfriesland, von der Eifel bis zum Spreewald? Warum nicht auf dem Parkplatz von Penny?“