Die Unterlassungsklage von Peter Guhl, Milchviehhalter aus dem mecklenburgischen Vorderhagen und Mitglied der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN, gegen den Schauspieler Sky du Mont und den Buchautor Hannes Jaenicke geht in die zweite Runde. Du Mont hatte am 25. November letzten Jahres in einer Talkshow von Radio Bremen behauptet, alle Kälber aus der Milchviehhaltung würden in Container geschmissen, wo sie bei lebendigem Leib erstickten, Jaenicke hatte das bestätigt und behauptet, Milchviehhaltung sei eine bestialische Industrie, bei der die Kühe ständig schwanger gehalten und medikamentös behandelt würden. Gegen diese unwahren Tatsachenbehauptungen hat die von Guhl beauftragte Kölner Anwaltskanzlei Stiletto jetzt Klage im Hauptsacheverfahren eingereicht, nachdem der Eilantrag durch das Landgericht Bremen wegen angeblicher Nicht-Betroffenheit abgewiesen worden war. Guhl: „Die Lügen dieser beiden Herren sind zwar ein Schlag ins Gesicht aller Milchviehhalter, als Direktvermarkter bin ich allerdings in besonderer Weise persönlich betroffen, habe Kunden verloren, meine Mitarbeiter wurden beschimpft. So einfach kann sich das Gericht das nach meinem Rechtsverständnis nicht machen.“
Beim Hauptsacheverfahren wird es eine öffentliche Verhandlung geben, in der beide Parteien mündlich angehört werden müssen. „Ich vertraue darauf, dass die Richterinnen und Richter von Angesicht zu Angesicht und konfrontiert mit der ungeheuerlichen Absurdität der Behauptungen erkennen werden, dass meine Persönlichkeitsrechte gegen solche widerwärtigen Anwürfe geschützt werden müssen“, begründet Guhl seine Hartnäckigkeit. Insbesondere in den öffentlich-rechtlichen Medien würden immer wieder tendenziöse Beiträge über die heimische Landwirtschaft publiziert, gegen die sich der Berufsstand nur mit geduldiger Aufklärungsarbeit wehren könne, räumt Guhl ein: „Aber dieser Fall ist anders, weil hier zwei noch dazu prominente Talkgäste mit einer unerhörten Arroganz reine Horrormärchen verbreiten, die sie sich nachweislich ausgedacht haben, weil es in der Wirklichkeit nicht einmal Anhaltspunkte für die geschilderten Zustände gibt.“ Während andere Verbände sich mit halbseidenen Entschuldigungen zufriedengegeben haben, bestehen die FREIEN BAUERN darauf, dass die beiden Lügner eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgeben. Guhl: „Ich will meine persönliche Integrität als Milchviehhalter nicht mehr von solchen Scharlatanen in den Dreck ziehen lassen.“