Forderungen an die sich damals abzeichnende Regierungskoalition übergeben – keine einzige davon hat die neue Bundesregierung bearbeitet geschweige denn erfüllt, obwohl viele der aufgeführten Punkte bis dahin von den Ampel-Parteien ausdrücklich unterstützt wurden.“ Während Gottes Segen zwar in unterschiedlichem Maße, aber immer wieder zuverlässig der Landwirtschaft zuteil werde, sei die Agrarpolitik von Cem Özdemir eine „einzige Dürrekatastrophe“, beklagt der 45jährige Landwirt, der im badischen Nonnenweier einen Hof mit Milchvieh, Ackerbau und Direktvermarktung bewirtschaftet: „Seit es die Grünen gibt, wollten sie bäuerliche Betriebe stärken, die Stellung der Landwirtschaft gegenüber den Lebensmittel-Monopolen verbessern und dem Preisdruck durch Billigimporte aus Übersee entgegenwirken. Plötzlich können sie sich an all das nicht mehr erinnern.“
Die FREIEN BAUERN Baden-Württemberg haben an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appelliert, bei der Bundesregierung agrarpolitische Glaubwürdigkeit anzumahnen. Nach einem Gottesdienst in der Schöntaler Klosterkirche, wo dem Bundespräsidenten die Erntekrone übergeben wurde, sagte Landessprecher Thomas Frenk: „Vor einem Jahr haben wir gemeinsam mit LSV, BDM, Milchboard und AbLObwohl der Bundespräsident keine politische Verantwortung trage, sei es seine Aufgabe, auf grundsätzliche gesellschaftliche Fehlentwicklungen hinzuweisen, betonte Frenk gegenüber Steinmeier: „Wenn die aktuelle Politik gegenüber unserem Berufsstand nur noch in Form von Verboten, Auflagen und Anreizen zur Minderproduktion wahrnehmbar ist, stellt sich doch die Frage, warum sich Politiker überhaupt für Erntekronen interessieren.“ Die Landwirtschaft sei aber nach Auffassung der FREIEN BAUERN keine Folkloreveranstaltung, sondern die überlebenswichtige Basis der gesamten Volkswirtschaft, so Frenk: „Als Menschen danken wir unserem himmlischen Vater für das tägliche Brot, als Bauern erwarten wir von der Politik, dass sie unsere Arbeit unterstützt – und wenn das zuviel verlangt ist, dass sie uns wenigstens in Ruhe den Beruf ausüben lässt, den wir erlernt haben.“