Die FREIEN BAUERN, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe, haben der neuen Bundesumweltministerin Steffi Lemke nahegelegt, Landwirtschaft und Umwelt zusammen zu denken. „Eine Agrarwende, wie sie in den Papieren der Zukunftskommission Landwirtschaft oder des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung gefordert wird, läuft Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuschütten“, warnt Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN, in einem Schreiben an die Ministerin. Die geplante Transformation der Betriebe würde das Höfesterben beschleunigen und eine Extensivierung der Produktion würde zur Verlagerung von Kapazitäten nach Übersee führen, befürchtet der 61jährige Ackerbauer aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt und bietet Lemke an, gemeinsam praxistaugliche Strategien für eine intensive umweltgerechte Landwirtschaft zu entwickeln. Als Beispiel bringt er ein großangelegtes Programm für Hecken und Baumreihen in ausgeräumten Landschaften ins Gespräch, das die FREIEN BAUERN bei der Diskussion um mehr Insektenschutz im vergangenen Jahr vorgeschlagen hatten. Mit Bauernmilliarden und den Konzepten der Merkel-Ära werde man den Berufsstand nicht erreichen, schreibt Wolff mit Blick auf den kommenden Dienstag stattfindenden Agrarkongress des Bundesumweltministeriums und zeigt sich zugleich überzeugt, dass Fortschritte möglich sind: „Wer mit eigener Hände Arbeit seinen eigenen Betrieb bewirtschaftet, spürt eine Verantwortung gegenüber der Umwelt und nachfolgenden Generationen.“