Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben die im Nachrichtenmagazin Spiegel erhobenen Vorwürfe der Tierrechtsorganisation Ariwa gegen die Sauenhaltung von LSV-Sprecher Dirk Andresen als haltlos zurückgewiesen. „Wir haben manchmal andere Vorstellungen von Agrarpolitik als Dirk Andresen, aber wir wollen nicht schweigend zusehen, wie ein engagierter Berufskollege durch professionelle Hetze persönlich diffamiert wird“, sagte Reinhard Jung, Politikreferent der FREIEN BAUERN und Biolandwirt aus dem brandenburgischen Lennewitz: „Krankheit und Tod gehören zur Natur. Vergleichbare Bilder gibt es auf jedem Betrieb mit Tierhaltung, auch bei mir.“
Bereits die von den Stalleinbrechern aufgestellte Behauptung, Sauen würden die meiste Zeit ihres Lebens im engen Kastenstand verbringen, sei eine dreiste Lüge, klärt Jung auf: „Im Trächtigkeitszyklus von 150 Tagen verbringen die Sauen grundsätzlich mehr als zwei Drittel der Zeit freilaufend in Gruppen – nur zur Besamung und direkt nach der Geburt werden sie fixiert, auf bäuerlichen Betrieben mit gutem Management in der Regel nicht länger als jeweils zehn Tage“. Auch der zu den Bildern abgegebene Kommentar, kranke, verletzte oder tote Tiere finde man eigentlich in jeder Schweinezucht, sei völlig irreführend, argumentiert der Berufsvertreter: „Genauso könnte man sagen, kranke, verletzte oder tote Menschen finde man in jeder Stadt. Entscheidend ist doch: Wie viele sind es und kümmert sich jemand um sie?“ Über die tatsächlichen Verhältnisse in Andresens Stall sei aber in dem Artikel nichts zu finden. Statt dessen würden verdreckte Nachgeburten zur Schau gestellt. Jung: „Ja, eine Nachgeburt sieht nicht appetitlich aus. Aber es gibt nunmal keine Geburt, ohne dass danach die Plazenta abgestoßen wird. Was wollen uns die kriminellen Fotografen damit sagen?“
Erschrocken zeigten sich die FREIEN BAUERN vor allem über die skandalisierende Form der Veröffentlichung. Jung: „Dass der Spiegel als Flaggschiff des kritischen Journalismus so plump in die Falle von Ariwa tappt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Hoffentlich macht diese Form der tendenziösen Berichterstattung keine Schule.“