FREIE BAUERN fordern Farm-to-Fork-Strategie für Erzeuger und Verbraucher

KornblumenblauKornblumenblauDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben die Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Kommission als „unausgegoren“ zurückgewiesen. „Eine Strategie, die durch ihren Namen suggeriert, eine enge Verbindung zwischen Erzeugung und Verbrauch anzustreben und dabei den Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln ausklammert, ist ein Widerspruch in sich“, bemängelte Ralf Ehrenberg von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN: „Wenn durch Extensivierung der Landwirtschaft in Europa die Produktion sinkt und die Bevölkerung gleich bleibt, heißt das steigende Einfuhren aus Übersee und damit Intensivierung der Landwirtschaft zum Beispiel in Brasilien oder Indonesien.“

Grundsätzlich sei gegen das von EU-Kommissar Frans Timmermanns am Mittwoch vorgelegte Ziel einer Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln um 50 Prozent und von Düngemitteln um 20 Prozent nichts einzuwenden, stellte der 48jährige Ackerbauer aus dem hessischen Ziegenhagen klar: „Jeder vernünftige Landwirt versucht, den Aufwand für Dünger und Pflanzenschutz zu senken – das haben wir ganz ohne Strategie auch bisher so gehalten.“ Diese Bemühungen dürften jedoch nicht die in unserer klimatischen Gunstlage möglichen hohen Erträge gefährden, so Ehrenberg: „Blühwiesen hierzulande und Brandrodung des Regenwaldes sind leider zwei Seiten ein- und derselben Medaille.“

Eine ökologisch sinnvolle Farm-to-Fork-Strategie sollte deshalb nach Auffassung der FREIEN BAUERN vor allem auf eine möglichst hohe Selbstversorgung mit Lebensmitteln ausgerichtet sein. „Insbesondere der massenhafte Import von Soja und Palmöl in die EU muss unterbunden werden“, fordert Ehrenberg: „Wenn wir auf unseren Feldern wieder mehr Raps, Sonnenblumen, Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen anbauen, einfach weil ein Markt dafür da ist, würden sich viele Umwelt- und Überschussprobleme von alleine lösen.“ Großer Nachholbedarf bestehe auch bei der Produktion von Obst- und Gemüse und der Legehennenhaltung, wo Ehrenberg Chancen für viele fleißige studierte Ökologen sieht, die sich eine bessere Landwirtschaft wünschen.

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