Die FREIEN BAUERN, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben vor einer erneuten Dürrehilfe gewarnt. „Entsprechende Überlegungen von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner treffen auf unseren entschiedenen Widerstand. Bei der Dürrehilfe 2018 konnten nicht einmal fünf Prozent der betroffenen Landwirte einen Antrag stellen, vom Staat gerettet wurden am Ende vor allem die Vollgasbetriebe, die das Geld gleich an die Banken weiterreichen mussten, während die solide wirtschaftenden Bauern keinen Cent gesehen haben,“ erinnert sich Ralf Ehrenberg von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN. Der 48jährige Ackerbauer aus dem hessischen Ziegenhagen befürchtet eine erneute Wettbewerbsverzerrung innerhalb des Berufsstandes sowie einen schweren Imageschaden für die Landwirtschaft, sollte die Dürrehilfe von damals wieder aufgelegt werden.
„Bauernmilliarde, Tierwohlsteuer, Dürrehilfe – manche Politker gefallen sich offenbar darin, mit Geld um sich zu schmeißen, das ihnen nicht gehört“, kritisiert Ehrenberg. Statt staatlicher Hilfsprogramme für wenige wünschen sich die FREIEN BAUERN agrarpolitische Rahmenbedingungen, unter denen die gesamte Landwirtschaft wieder Gewinne machen und Rücklagen bilden kann. Ehrenberg: „Mit Mercosur, Agrarpaket, Düngeverordnung und weiteren sinnlosen Auflagen und Verboten legt uns die Bundesregierung eine Zwangsjacke nach der anderen an und wundert sich, wenn Betriebe in Not geraten.“ Die gerade auf Initiative von Klöckner beschlossene Bezuschussung der privaten Lagerhaltung von Molkereien drücke den Milchpreis auf lange Sicht, beklagt Ehrenberg: „Wer so bauernfeindlich agiert und dann bei Sonnenschein mit dem Geldschein wedelt, kann vielleicht korrupte Funktionäre beeindrucken, aber uns freie Bauern nicht.“
Hintergrund – Position von Ralf Ehrenberg zur Dürrehilfe 2018: https://www.freiebauern.de/index.php/frei-heraus/174-warum-wir-unsere-risiken-besser-selbst-managen