Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben ihre amerikanischen Berufskollegen gegen Kritik an mangelnder Kooperationsbereitschaft bei der Bekämpfung der Vogelgrippe verteidigt. „Wenn ein Großteil der Milchfarmer Massentests in den betroffenen Herden verweigert, steckt höchstwahrscheinlich keine böse Absicht dahinter, sondern es gibt ganz einfach kein Problem mit dem Virus“, sagte Reinhard Jung, Politikreferent der FREIEN BAUERN. Die Farmer würden sich zu Recht fragen, warum in augenscheinlich gesunden Milchviehbeständen mit guten Leistungen für viel Geld Blutproben gezogen werden sollen, deren Ergebnisse niemand braucht, argumentiert der 58jährige Rinderhalter aus dem brandenburgischen Lennewitz: „Wenn man massenhaft testet, wird man immer irgendwas finden, was sich anschließend zu einer Bedrohung für die Menschheit hochstilisieren lässt, völlig unabhängig von der tatsächlichen Gefahrenlage. Es gibt große Konzerne, die mit allen nur erdenklichen Methoden daran arbeiten, unsere Naturprodukte Milch, Fleisch und Eier zu diskrediteren, um ihre künstlichen Ersatzprodukte in den Markt zu drücken.“
Als aberwitzig weisen die FREIEN BAUERN daher die Forderung des grünen Gesundheitspolitikers Janosch Dahmen zurück, die Milchviehbestände in Europa aufgrund von Vogelgrippe-Fällen in den USA systematisch zu überwachen. „Der Stellungnahme von Herrn Dahmen liegen dieselben Wahnvorstellungen zugrunde, die bereits vor vier Jahren seine Parteifreundin Renate Künast dazu veranlasst haben, der Landwirtschaft die Schuld am Coronavirus in die Schuhe zu schieben“, kritisiert Jung und verweist darauf, dass es keine Beweise, nicht einmal Anhaltspunkte für die These gibt, aus der Nutztierhaltung könnten Krankheitserreger entstehen, die wiederum Pandemien auslösen: „In den USA erkrankten bislang vier Menschen, einmal Husten, dreimal Bindehautentzündung, und hier berichtet die Tagesschau und die Grünen und alle möglichen Experten äußern sich besorgt – vielleicht sollte man mal über die Verhältnismäßigkeit nachdenken.“
Auch die vordergründigen Entwarnungen, eine Infektion über die handelsübliche pasteurisierte Milch sei unwahrscheinlich, hält Jung für absurd: „Milch ist in jeder Form ein hochwertiges Lebensmittel und es gibt kaum ein gesünderes Naturprodukt als Rohmilch. Ich kann Verbrauchern oder Urlaubern, die einen Milchviehbetrieb in ihrer Nähe haben, nur empfehlen, sich mal ein Glas direkt aus dem Milchtank einschenken zu lassen und bewusst zu genießen.“
Unsere Kampagne für Natur, gegen künstliche Ersatzprodukte