Mit dieser Diffamierung ist schonmal Schluss: Die Lübecker Nachrichten hatten am 4. Januar über den Präsidenten des Bauernverbandes Schleswig Holstein Klaus-Peter Lucht berichtet, er distanziere sich von „extremen Randgruppen, Rechtsbruch und Aufrufen hierzu“ und dies verbunden mit der Aussage „Lucht nennt dabei explizit den Verband Freie Bauern, mit denen man sich nicht gemein mache“. Dagegen haben die FREIEN BAUERN jetzt beim Landgericht Halle (Saale) eine Einstweilige Verfügung erwirkt: Die Verlagsgesellschaft Madsack darf die Aussage unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro nicht wiederholen. Der Antrag auf Einstweilige Verfügung war zunächst gegen Lucht gestellt, aber zurückgenommen worden, nachdem dieser eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben hatte, die Aussage so nie gemacht zu haben. „Für uns ist entscheidend, dass wir nicht mehr auf diese Weise diffamiert werden dürfen“, freut sich der Bundessprecher der FREIEN BAUERN Alfons Wolff über das Urteil des Landgerichts, räumt aber ein: „Auch wenn damit zum Sachverhalt eine rechtliche Klärung herbeigeführt wurde, bleiben hinsichtlich des Verhaltens von Herrn Lucht eine Reihe von Fragen offen.“
Unverständlich ist für die FREIEN BAUERN vor allem, warum der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein die ihm offenbar fälschlich zugeschriebene Diffamierung eines berufspolitischen Konkurrenten in der drittgrößten Zeitung des Landes unwidersprochen hingenommen hat. Wolff: „Lucht hat sich weder um eine Gegendarstellung in den Lübecker Nachrichten bemüht noch hat er die von uns verlangte Unterlassungserklärung unterschrieben – erst als wir die Sache vor Gericht brachten, kam er mit seiner Eidesstattlichen Versicherung um die Ecke.“ Insofern sei auch die jüngste Pressemeldung des Bauernverbandes, Lucht habe Recht, in höchstem Maße peinlich, findet Wolff: „Dass er sein uns erwiesenermaßen zu Unrecht diffamierendes Zitat drei Monate lang geduldet hat, weist eher auf ein gestörtes Rechtsverständnis bei Lucht hin.“ Den FREIEN BAUERN in Schleswig-Holstein hat die Diffamierung trotzdem nicht geschadet – durch glaubwürdige berufspolitische Arbeit sind sie in demselben Zeitraum von 195 auf 240 Mitglieder gewachsen.