Die vergangene Nacht dürfte mancher Politiker nicht so schnell vergessen: Lautes, durchdringendes Wolfsgeheul in Büsum, gegenüber dem Tagungshotel der Agrarministerkonferenz, zeitgleich eine riesige Lichtbilderprojektion auf dem Getreidespeicher am Hafen, die im Wechsel zerfetzte Schafe, totgebissene Fohlen und angefressene Kälber zeigt. „Die durch Staatsgewalt abgesicherte Ausbreitung der Wölfe ist blanker Terror gegen die Weidetierhalter, offensichtlich ist bisher kaum jemandem von den Verantwortlichen bewusst, welche Qualen für die Tiere und welche Seelenqualen für die Menschen mit dem kompromisslosen Festhalten am Schutzstatus des Wolfs verbunden sind“, sagt dazu Reinhard Jung, Politikreferent der FREIEN BAUERN und selber Weidetierhalter im brandenburgischen Lennewitz: „Ich halte das für eine drastische, aber ausgesprochen gelungene Aktion, weil sie etwas von dem enormen psychischen Druck erlebbar macht, dem wir Landbewohner durch das Politikversagen im Umgang mit dem Wolf ausgesetzt sind.“ Mehr als 15.000 Wölfe lebten inzwischen allein in der Europäischen Union – daher müsse der Schutzstatus für die früher bedrohte Art dringend aufgehoben und der Wolf wie jedes andere Wild bejagt werden, fordern die FREIEN BAUERN. Insbesondere Ortschaften und Viehweiden müssten zu wolfsfreien Zonen werden, verlangt Jung: „Als Lebensraum für die Wölfe gibt es in Deutschland viele tausend Hektar Totalreservate, Truppenübungsplätze und Tagebaukippen, und wenn das nicht reicht, haben wir noch Berlin, da ist die Akzeptanz am größten. Bei uns auf dem Land wollen wir diese Bestie jedenfalls nicht mehr hören und sehen.“