Zur Eröffnung der Grünen Woche am heutigen Freitag empfangen die FREIEN BAUERN Cem Özdemir vor den Messehallen mit einem Müllcontainer. „Der Container steht als Symbol für die gescheiterte Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministers“, sagt Marco Hinze, Landessprecher der FREIEN BAUERN Brandenburg: „Dass Arme künftig straffrei in Containern von Supermärkten nach abgelaufenen Lebensmitteln suchen dürfen, ist bislang der einzige konstruktive Beitrag von Cem Özdemir zur Ernährungssicherheit – uns Bauern hat er nur Steine in den Weg gelegt.“ Alle Vorschläge, der drohenden Lebensmittelknappheit und Inflation durch ökologische Intensivierung der heimischen Landwirtschaft zu begegnen, habe der Minister konsequent ignoriert, bedauert Hintze.
In dem ruppigen Empfang spiegelt sich auch die Enttäuschung vieler Landwirte über die politische Unglaubwürdigkeit Özdemirs wider. „Früher wollten die Grünen bäuerliche Familienbetriebe stärken gegen Agrarkonzerne, gegen die Macht der Monopole und gegen Billigimporte aus Übersee“, erinnert Hintze: „Deshalb hatten wir zunächst Hoffnungen in die Ampel gesetzt.“ Keine der ehemals gemeinsamen Forderungen habe der Minister jedoch angepackt geschweige denn umgesetzt, bedauert der 50jährige Mutterkuhhalter aus dem havelländischen Krielow: „Grüne Agrarpolitik in Berlin beschränkt sich derzeit auf Anreize und Auflagen, die vordergründig dem Natur- oder Klimaschutz dienen, im Ergebnis aber eine verringerte Erzeugung von Lebensmitteln bewirken.“ Besonders übel nehmen die Bauern Özdemir seine Zustimmung zu den Freihandelsabkommen mit Kanada und Neuseeland. Hintze: „Mehr Globalisierung, weniger regionale Produktion – das ist genau das Gegenteil von ökologischer Nachhaltigkeit.“
Ganz aufgeben wollen die FREIEN BAUERN den Minister trotzdem nicht. Auch wenn dieser sich bisher nicht am Müllcontainer blicken ließ, hat Hintze ihm ein Treppchen an die Kante gestellt: „Wir könnten zusammen reinschauen, ob sich darin neben abgelaufenen Ideologien vielleicht doch noch ein paar frische Ideen finden.“
Unser Video von der Aktion vor Ort