Ein Mitglied der FREIEN BAUERN hat mit finanzieller Unterstützung durch den LSV Ostfriesland eine einstweilige Verfügung gegen die Protestaktion der radikalen Tierschutzorganisation „Animal Rebellion“ beantragt, die heute morgen mit der Besetzung der Ammerländer Molkerei bei Westerstede begonnen hat. „Wir möchten erreichen, dass die Blockade der Milchanlieferung sofort beendet wird, um wirtschaftlichen Schaden für unsere bäuerlichen Betriebe abzuwenden“, begründet Reinhard Jung, Politikreferent der FREIEN BAUERN. Die vom Antragsteller beauftragte Kölner Rechtsanwaltskanzlei Stiletto versuche seit gestern nachmittag per Eilantrag beim Landgericht Oldenburg, die ungehinderte Anfahrt der Milchtankwagen in die Molkerei zu erzwingen, damit die frische Milch aus der Region verarbeitet werden kann und nicht verdirbt.
„Als ich jung war, haben wir noch gegen Rüstungsexporte und Atomkraftwerke demonstriert, heute kämpfen so genannte Aktivisten gegen Bauernhöfe mit Milchkühen“, wundert sich Jung über verschobene gesellschaftliche Wahrnehmungen. Der 56jährige Ökobauer aus dem brandenburgischen Lennewitz zieht eine direkte Verbindung von den militanten Aktionen der vermeintlichen Tierschützer zur aktuellen Agrarpolitik: „Wo ist Cem Özdemir, der sich in so einer Situation doch eigentlich mit uns Bauern solidarisieren müsste? Er hält sich raus, weil solche Aktionen wunderbar zum politisch propagierten Märchen von der Kuh als Klimakiller passen. Einerseits eine Halbierung der Tierhaltung fordern, anderseits im Freihandelsabkommen mit Kanada den Import von 125.000 Tonnen Fleisch jährlich vereinbaren. Das ist der grüne Ungeist, der sich immer häufiger in Hass und Hetze gegen unsere Bauernfamilien entlädt.“