FREIE BAUERN wehren sich gegen großflächige Verbotsplanungen der EU-Kommission

Natur ist überall - Renaturierung nur eine eigentumsfeindliche IdeologieNatur ist überall - Renaturierung nur eine eigentumsfeindliche IdeologieDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben an Bundesregierung und Europaparlament appelliert, das von der EU-Kommission vorgelegte Naturschutzpaket abzulehnen. „Die stillschweigende Ausweisung riesiger Schutzgebiete, in denen nachträglich ein Bewirtschaftungsverbot nach dem anderen ausgesprochen wird, entwertet unser Eigentum, gefährdet unsere Ernährungssicherheit und konterkariert den Naturschutzgedanken“, sagte Ralf Ehrenberg von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN. Nach den Plänen der Kommission soll auf etwa zwanzig Prozent der deutschen Agrarfläche konventionelle Landwirtschaft untersagt werden, die Erträge würden sich dort mindestens halbieren, befürchtet der 51jährige Ackerbauer aus dem hessischen Ziegenhagen: „Das bedeutet eine Ausdehnung des Ökolandbaus durch Zwang, nachdem absehbar ist, dass die ideologisch erwünschten Zuwächse am Markt nicht zu erzielen sind.“

Der Naturschutzgedanke sei vor mehr als hundert Jahren entstanden, um unberührte Natur vor unbedachter Zerstörung zu bewahren, keinesfalls ging es angesichts damaliger Hungersnöte darum, die Landwirtschaft zu beschränken, erinnert Ehrenberg: „Wenn die EU heute große Teile unserer Agrarlandschaft unter Schutz stellt und mit Verboten überzieht, könnte sie nach derselben Logik das Berliner Regierungsviertel als Schutzgebiet ausweisen, einen schlechten ökologischen Zustand feststellen und anfangen, die Gebäude abzureißen.“ Die bäuerliche Kulturlandschaft habe eine hohe Artenvielfalt hervorgebracht, sei aber kein Naturreservat, sondern die Existenzgrundlage von Familien und die Produktionsbasis für regionale Versorgung mit Lebensmitteln, argumentiert der Landwirt und plädiert für ein Nebeneinander von naturbelassenen Biotopen und intensiver Bewirtschaftung: „Das haben wir Jahrhunderte so gemacht, ohne dass es der Natur geschadet hätte.“

Wenn die EU-Kommission nun großflächige pauschale Einschränkungen plane, würde das Europamüdigkeit und Politikverdrossenheit im ländlichen Raum befördern, warnen die FREIEN BAUERN. Die Arroganz und Ignoranz, mit der aus Brüsseler Beamtenstuben über die Interessen, Erfahrungen und Vorschläge der betroffenen Menschen hinweg regiert wird, schade nicht nur dem Naturschutz, sondern auch der europäischen Idee, meint Ehrenberg: „Der Holländer Frans Timmermanns sollte inzwischen wissen, wohin es führt, wenn man die Bauern nicht ernst nimmt.“