FREIE BAUERN für ökologische Intensivierung der Landwirtschaft

Im Märzen der Bauer eine neue Agrarpolitik fordertIm Märzen der Bauer eine neue Agrarpolitik fordertDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, halten einen grundlegenden Kurswechsel auch in der Agrarpolitik für erforderlich. „Angesichts der drohenden Lebensmittelknappheit brauchen wir eine ökologische Intensivierung unserer heimischen Landwirtschaft, die nicht mehr auf Export, sondern auf Selbstversorgung ausgerichtet ist“, sagte Bundessprecher Alfons Wolff. Dies könnten am besten bäuerliche Familienbetriebe leisten, die durch ihre Verbindung aus Eigentum und Arbeit besonders produktiv sind und mit Blick auf die nächste Generation zugleich nachhaltig wirtschaften, ist der 61jährige Ackerbauer aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt überzeugt und verlangt politische Unterstützung gegen Billigimporte und die Macht der Monopole: „Es muss sich wieder lohnen, Lebensmittel für den heimischen Markt zu produzieren.“

Mit ökologischer Intensivierung meinen die FREIEN BAUERN, dass alle verfügbaren Produktionskapazitäten effizient und verantwortungsvoll genutzt werden sollten. „Acker- und Grünlandflächen dürfen nicht länger durch sinnlose Baumaßnahmen zubetoniert oder für den Naturschutz zweckentfremdet werden“, fordert Wolff. Vorschriften und Anreize zur Flächenstillegung – wie in der aktuellen GAP-Reform vorgesehen – gehörten ersatzlos gestrichen, und auch die fachlich unbegründeten Einschränkungen bei Düngung und Pflanzenschutz, die von der letzten Bundesregierung verabschiedet wurden, müssten auf den Prüfstand. Wolff: „Vor allem gilt es, den Green Deal an die neue Situation anzupassen. Oberstes Ziel müssen viele leistungsfähige bäuerliche Betriebe sein, die in der Lage sind, die Bevölkerung in Krisenzeiten zu versorgen.“

Die FREIEN BAUERN warnen davor, sich in der trügerischen Sicherheit zu wiegen, ein reiches Land könne den Armen dieser Welt jederzeit alle Lebensmittel wegkaufen. „Wir dürfen nicht denselben Fehler machen wie bei der Energieversorgung, wo jetzt beispielsweise teures Frackinggas aus den USA zum Einsatz kommt“, argumentiert Wolff und verweist auf Rodungen des tropischen Regenwaldes in Südamerika: „Die Antwort auf diese Krise darf nicht in neuen Abhängigkeiten bestehen, etwa von den Mercosur-Staaten. Echte Lebensmittelsicherheit geht nur mit einer starken heimischen Landwirtschaft.“