FREIE BAUERN Brandenburg verlangen Unterstützung in den Schweinepest-Gebieten

Erst der Zaunbau ... und dann?Erst der Zaunbau ... und dann?Die FREIEN BAUERN Brandenburg, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe im Land, haben mehr Unterstützung für die von der Schweinepest-Bekämpfung betroffenen Betriebe gefordert. „Wir tragen bisher weitgehend allein die Lasten einer Politik, die angeblich die gesamte deutsche Schweinehaltung vor der Seuche schützen soll“, sagte Christoph Schulz, ASP-Beauftragter der FREIEN BAUERN, vor der für den 1. September geplanten Sonder-Agrarministerkonferenz zum Thema. „Wenn die Restriktionsmaßnahmen in unserer Region noch über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden sollen, muss richtig viel Geld in die Entschädigung fließen, anderenfalls sehe ich keine Akzeptanz mehr im Berufsstand“, so der 35jährige Landwirt, der einen Gemischtbetrieb im brandenburgischen Atterwasch bewirtschaftet.

Dass das nahezu totale Bewirtschaftungsverbot aus der Anfangszeit inzwischen weitgehend aufgehoben wurde, reicht Schulz nicht mehr aus: „Nach wie vor müssen wir Zaunsysteme umfahren, Fallwild suchen und Schneisen freihalten, nach wie vor können wir unsere Ackerfrüchte entweder überhaupt nicht oder nur gesondert vermarkten mit entsprechenden Abzügen – und niemand ersetzt uns die Kosten.“ Besonders problematisch sei die Lage bei den Schweinehaltern in den Restriktionsgebieten, die ihre Tiere derzeit nur an einen unter Vertrag stehenden Schlachthof in Schleswig-Holstein liefern dürfen, dessen Kapazitäten aber längst nicht ausreichen, berichtet Schulz: „Hier brauchen wir dringend weitere Optionen. Das ist wie eine kalte Enteignung, wenn die Tiere nicht verkauft werden können, aber weiter gefüttert werden müssen.“

Die FREIEN BAUERN kritisieren seit langem, dass die Landwirtschaft im Osten Brandenburgs aufgrund der bei Wildschweinen vorkommenden Schweinepest mit Restriktionen belastet werde, ohne dass dem nennenswerte Bemühungen zur Dezimierung des Schwarzwildbestandes gegenüber stünden. Schulz: „Uns fehlt das Verständnis für diese Strategielosigkeit. Wir brauchen schnelle Hilfe jetzt und wir brauchen Perspektiven für morgen.“