Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben schnelle Hilfen für alle von den Überflutungen im Rheinland geschädigten Landwirtschaftsbetriebe verlangt und zugleich Behauptungen zurückgewiesen, die Landwirtschaft trage in irgendeiner Weise Verantwortung für die Naturkatastrophe.
„Landwirte aus der Region und allen Teilen Deutschlands waren mit ihrer Technik als erste vor Ort und helfen bis heute uneigennützig bei den Aufräumarbeiten. Das darf aber den Blick nicht dafür verstellen, dass auch Landwirtschaftsbetriebe schwer geschädigt und teilweise existenziell bedroht sind“, sagte der Sprecher der FREIEN BAUERN Nordrhein-Westfalen Thomas Esser. Insbesondere die tiefer gelegenen Ackerflächen, über die sich die Wassermassen verteilt haben, sind massiv mit Unrat aller Art durchsetzt, könnten praktisch kaum beerntet werden. Aufgrund möglicher Verunreinigungen sei es derzeit so gut wie unmöglich, die Ernte zu vermarkten, führt Esser aus und fordert für die betroffenen Bauern eine Soforthilfe von 1000 Euro pro Hektar: „Das würde schnell Liquidität auf die Betriebe bringen. In einen nachgeschalteten Antragsverfahren könnte der drohende Totalverlust, abhängig vom Wert der jeweiligen Kulturen, abgemildert werden.“
„Die Flut hat gravierendes Staatsversagen im Katastrophenschutz offenbart – dass in dieser Situation ein staatlicher Sender mit dreisten Lügen versucht, uns Landwirten Schuld in die Schuhe zu schieben, ist ein Medienskandal“, reagierte der Sprecher der FREIEN BAUERN Rheinland-Pfalz Klaus-Peter Weinand unterdessen auf eine Sendung des ZDF-Wissenschaftsmagazins Leschs Kosmos, in der behauptet wurde, Bodenverdichtungen durch landwirtschaftliche Maschinen trügen eine Mitverantwortung für die Flut. Jeder Landwirt wirtschafte so, dass Verdichtungen vermieden, im Zweifel rasch beseitigt werden, da sonst auf den Flächen nichts wachsen würde. Boden sei das Kapital des Landwirts, aber es gebe keinen Boden, der in so kurzer Zeit Niederschläge von 200 Litern pro Quadratmeter aufnehmen könne, erklärt Weinand: „Wenn Lesch Anstand hätte, müsste er nach dieser Entgleisung seinen Hut nehmen. Definitiv kann so jemand kein Wissenschaftsmagazin mehr moderieren.“