Die FREIEN BAUERN Brandenburg, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe im Land, haben dem Landwirtschaftsministerium Vorschläge für eine Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Schweinepest in der kommenden Vegetationsperiode unterbreitet. „Nur wenn wir durch Anbau von Getreide, Mais und Raps ein attraktives Futterangebot für das Schwarzwild beibehalten, wird es in den eingezäunten Zonen bleiben und die Seuche nicht in weitere Gebiete tragen“, sagte Christoph Schulz, Landwirt aus Atterwasch im Spree-Neiße-Kreis, der mit betroffenen Berufskollegen das Konzept erarbeitet hat: „Darauf aufbauend können wir optimale Bedingungen für eine rationelle Bejagung schaffen.“
Für das komplette Seuchengebiet schlagen die FREIEN BAUERN die Anlage von mindestens zwölf Meter breiten Bejagungsschneisen vor, durch die sehr große Flächen in maximal zehn Hektar umfassende Teilstücke gegliedert würden. Darüber hinausgehende Maßnahmen sollten an die naturräumlichen Gegebenheiten angepasst sein, empfiehlt Schulz: „Auf den Sandböden in Oder-Spree und Spree-Neiße bietet sich die Stillegung ertragsschwacher Standorte und waldnaher Kleinflächen an, um mehr freies Schussfeld zu erreichen, auf den fruchtbaren Böden in Märkisch Oderland liegt dafür eine Ausdehnung des Zuckerrübenanbaus nahe.“ Kooperationsmöglichkeiten sieht Schulz außerdem bei der Fallwildsuche, welche die Landwirte nach entsprechender Unterweisung bei ihrer Arbeit vom Traktor aus vornehmen könnten: „Dadurch würde die amtlich organisierte Suche Kapazitäten für die Schwerpunkte des Seuchengeschehens gewinnen, die eindeutig im schwerer zugänglichen Wald oder Dickicht liegen.“
Nach den Anlaufschwierigkeiten vom Herbst 2020 mit flächendeckenden Landwirtschaftsverboten im Seuchengebiet hoffen die FREIEN BAUERN für das Frühjahr 2021 auf eine gemeinsame Bekämpfungsstrategie mit der Landesregierung. Schulz: „Eine erfolgreiche Eindämmung der Schweinepest wird nur möglich sein, wenn die Maßnahmen nachhaltig über einen längeren Zeitraum von den örtlichen Landwirten und Jägern unterstützt werden. Wir sind dazu bereit.“