Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben den Entwurf der Bundesregierung für das künftige Verfahren zur Ausweisung belasteter Gebeite nach Düngeverordnung grundsätzlich begrüßt, aber vor übereilten Festlegungen gewarnt. „Dass die Dünge-Einschränkungen nur noch auf Flächen gelten sollen, wo tatsächlich durch die Landwirtschaft verursachte Nitratbelastungen nachgewiesen wurden, und hierfür ein deutlich erweitertes und technisch funktionierendes Messnetz aufgebaut werden soll, findet unsere volle Unterstützung“, sagte Georg Straller, Mitglied der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN. Bis diese professionelle Grundwasserbeobachtung allerdings installiert und das bestehende, teilweise fehlerhafte System daran angepasst sei dürften den Landwirten keine Nachteile entstehen, so der 56jähige Schweinemäster aus dem bayerischen Ipflheim : „Eine seriöse Ausweisung belasteter Gebiete kann daher frühestens 2022 erfolgen.“
In einer Stellungnahme an das Bundeslandwirtschaftsministerium haben die FREIEN BAUERN den Entwurf umfangreich kommentiert und eine Reihe von konkreten Verbesserungsvorschlägen gemacht. „Nach wie vor sind wir der Meinung, dass die Düngeverordnung 2020 fachlich sinnlos und rechtlich unhaltbar ist“, so Straller. Dennoch würde sich seine Organisation konstruktiv in das neue Verfahren einbringen, weil es in seiner Zielrichtung über diese Düngeverordnung hinaus weise, argumentiert der Bauernvertreter: „Erstmals geht es dabei wirklich um den Schutz des Grundwassers und nicht nur darum, uns Bauern in der Produktion zu bevormunden. Auf dieser Basis sind Ergebnisse möglich.“