Die FREIEN BAUERN haben die Einreiseerlaubnis für Saisonarbeitskräfte begrüßt, zugleich aber die im Konzept der Bundesregierung vorgesehene Abwicklung über den Bauernverband abgelehnt. „Listenerfassung und Gesundheitskontrolle sind Staatsaufgaben und können nicht an eine privatrechtliche Organisation übertragen werden“, kritisierte der Bundessprecher der FREIEN BAUERN Alfons Wollff, Landwirt aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt: „Im Augenblick geht es doch darum, die Ernten zu sichern. Je mehr Beteiligte in dem Verfahren, desto komplizierter und anfälliger wird es.“
Mit ihrer Einbindung des Bauernverbandes statte die Bundesregierung eine Organisation mit einer Machtfülle aus, die in der Landwirtschaft höchst umstritten sei, argumentiert Wolff: „Spätestens die Demonstrationen im Herbst und Winter haben gezeigt, dass der Bauernverband nicht für alle Bauern spricht.“ Die FREIEN BAUERN befürchten nun, dass die eigenen Mitglieder durch den konkurrierenden Verband bei der Zuteilung von Saisonarbeitskräften benachteiligt werden könnten. Wolff: „Die Bundesregierung darf hoheitliche Aufgaben nicht nach agrarpolitischem Wohlverhalten vergeben."